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VI. Abhandlung: Camillscheg.
iure, non rescriptis ageretur ,so daß er beschloß, alle die Re
skripten der alten Vorbilder wegzunehmen, damit nach dem
Rechte und nicht nach den Reskripten vorgegangen werde“;
dann bei Orosius 1, 8, 4 nihilque divini iuris liunianique ei in-
cognitum videbatur: cideo nt etiam agrorum sterilitatem multos
annos prospiciens fruges congregasset ,so daß er, die Unfrucht
barkeit voraussehend, Feldfrüchte sammeln ließ“. Später er
scheint der ss-Konj. bei den Galliern (Blase, Plusqu. S. 98),
doch ist er allgemein bei Gregor v. Tours, vgl. factum est ut
. . . ita se quietum reddiderit ut nec sermonem quidem asperum
respondisset; ita caput elisit ut vix vivens erigi potuisset;
bei Fredegar (Haag, RF X S. 920 f.) tantae stragies . . . factae
sunt, ut . . . cum paucis . . . potuissent evadere; tantae pro-
speretatis post regnum tenuit, pacem . . . habens, ut miruni
flasset, so noch 2 mal etc.
Wie im Konsekutivsatz, so muß auch in den übrigen
innerlich unabhängigen Konjunktivsätzen der -ss-Konjunktiv, als
einziger präteritaler Konjunktiv, für ein selbständiges Tempus
der Erzählung eintreten; so auch im Temporalsatz.
14. Es ist bekannt, daß namentlich die lateinischen Schul
grammatiken in dem Auftreten des Konj. Plusqu. im Temporal
satz, wo die modernen Sprachen ein Tempus der Erzählung
setzen, das Bestreben des Lateinischen sehen wollen, die Re
lativität, d. h. das Früher und Später der beiden Teilhandlungen
zum Ausdruck zu bringen. Nun ist aber andrerseits im indi
kativischen Temporalsatz diese Relativität nicht ausgedrückt,
da (nach Draeger II S. 515) ,der Modus aller Temporalsätze
in der ältesten Zeit der Indikativ war . . . und sich überall
auf die Hauptzeiten: Präsens, Perfekt, Fut. beschränkt; seine
Nebentempora, Imperf. und Plusqupfkt., kommen entweder gar
nicht vor, oder das Imperf. bezeichnet einen vergangenen Zu
stand, nicht die relative Gleichzeitigkeit gegenüber einem an
deren Praet., so daß also der Nebensatz logisch selbständig ist“
(vgl. noch Hoffmann, Zeitpart. S. 60).
Als nun später der Konj. in die Temporalsätze eindrang,
sollte plötzlich die Sprachgewohnheit, nach der der Temporal
satz als selbständig gefühlt wurde, vollständig geändert worden
sein, und um die Relativität der Handlungen auszudrücken,
hätte man zu einer Verbalform gegriffen, die überall dort, wo