Studien zu Münzen der römischen Republik.
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Inschrift imp XII verweist ihn, so gut wir das heute bestimmen
können, in die Jahre 11 bis 9 v. Chr. Zeitlich folgt 1 eine ganz
gleiche Prägung mit der Legende tr. pot. XIII, die auf die
Zeit vom 1. Juli 11 bis Ende Juni 10 hinweist. Dann folgt
noch innerhalb desselben tribunizischen Jahres jene Porträt
gestaltung, die für den Quinär nun ständig bleibt: des Kaisers
Haupt trägt den Lorbeerkranz (Cohen n. 311). Es folgen tr.
pot. XV, tr. pot. XVI, tr. pot. XVII, tr. pot. XXVII, tr. pot.
XXVIIII, tr. pot. XXX, tr. pot. XXXI = Jahr 8/9 n. Chr.
Dann setzt Tiberius ein, ganz gleichartig in der Aus
stattung beider Seiten, nur hält die Göttin eine Kranzbinde in
beiden Händen, mit der stetigen Legende
Ti. Divi f. Augustus auf der Kopfseite und mit dem Datum
tr. pot. XVII = 1. Juli 15/16 n. Chr., dann mit den Ziffern
XX, XXII, XXI1II, XXV, XXVI, XXVIII, XXVIIII,
XXX, XXXI, XXXII, XXXIIII; dann noch, nachdem die
Legende der Vorderseite zu Ti. Caesar Divi Aug f. Au-
gustus erweitert worden war, die Daten tr. pot. XXXV,
XXXVI und XXXVIII 3 (= 36/7 n. Chr.).
Dann C. Caesar Aug. Germanicus mit den Reverslegenden p.
m. tr. pot. cos., p. m. tr. pot. iter. und p. m. tr. pot. IIII.
Dann Ti. Claud. Caesar Aug. Germ., p. m. tr. p., wohl sicher
aus dem ersten Jahre seiner Regierung, mit der Revers
legende Victoria August.
Nero läßt nur einen Goldquinar prägen, u. zw. im Jahre 55/6 (p. m.
tr. p. II)-, Rückseite: Vict. Aug., Victoria schwebt aus den
Lüften herab, 3 um dem Kaiser den Ehrenschild zu bringen.
Nun folgen Silberquinare, zunächst Neros, alle mit der
Kopflegende Nero Claud. Divi Claud. f. Caesar Aug. Ger-
mani., Rückseiten: Armeniac., schreitende Victoria mit Kranz
und Palmzweig,
1 Grueber kehrt die Reihenfolge um, was nicht richtig sein kann, und
datiert die tr. pot. XIII nicht, wie es sein soll.
2 Dieses Datum in der reichhaltigen Sammlung römischer Quinäre, die
der Seniorchef der Buchdruckerei Gerin in Wien angelegt hat, und deren
Besichtigung (während der Drucklegung dieser Zeilen) mir von ihrem
Eigentümer in freundlicher Weise gestattet worden ist.
3 Sonst ist die umgekehrte Auffassung üblich, die auch Cohen n. 336 ver
tritt: ,s’dlevant en air‘.