Das Originalregister Gregors VII. -— III, 2.
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Reg. Vat. 5 ist ein Band wie Reg. Vat. 4 und von ähn
licher Größe, mit den Pignatellikrügen auf dem roten Leder
rücken. Uber seinen Inhalt vergleiche man Denifle, der klar
die Verwirrung in den Fragmenten des dritten Jahres löst. 1
1. Die Neuansätze mögen durch wenige Beispiele belegt
werden. V 93 fol. 28 tl , ein Brief von nur sechs Zeilen, hat
merklich größere Schrift mit anderem Duktus als V 92, zudem
ganz andere Tinte als V 94. Die Unterschiede treten gleich
heim ersten Worte der verschiedenen Stücke sofort klar zutage
und bleiben innerhalb jedes Briefes konstant. — V 133 fol. 39 a ,
ein Stück von bloß 17 Zeilen, hobt sich ganz scharf von den
voraufgehenden und den nachfolgenden Briefen ab. — Ebenso
ist auf den ersten Blick der Unterschied von VI 13 fol. 51 b
bis 52 a (9-)- 11 Zeilen) gegenüber den Nachbarstücken klar,
wie auch das gleiche der Fall ist bei VI 17 fol. 52 a ; VI 22
fol. 53 a (11 Zeilen); VI 23—24 fol. 53 a (5 --)- 16 Zeilen); VII 146
fol. 158 b usf.
2. Lücken und Spatien, die freigelassen wurden, finden
sich auch hier zahlreich. Es seien erwähnt fol. [2 b ]; fol. [3 k]:
hier ist eine Rasur von zwei Zeilen mit wenigen Worten er
gänzt, die umfangreiche Lücke, die übrig blieb, ist paraphiert;
fol. 14 a (5 Zeilen); fol. 14 b (4 Zeilen, von denen jedoch zwei
bereits einen Nachtrag enthalten) usf.
3. Zahlreiche Korrekturen und kleinere Ergänzungen
von einzelnen Wörtern finden sich z. B. fol. 4 01 a zu VI 210,
einem Einlauf von Kaiser Alexius an den Papst. Es scheint,
daß das Original griechisch war und übersetzt wurde. — In
ähnlicher Weise finden sich Korrekturen z. B. fol. 19 a Brief
V 71; fol. 34 b Brief V 120; fol. 35 a Brief V 121; fol. 95 a
Brief VI 193 usf. — Natürlich sind hier nur Nachträge und
Verbesserungen geltend gemacht, die von einer anderen Hand
herrühren und innerhalb eines Briefes gleich sind, in den ver
schiedenen Stücken jedoch die Unterschiede eines neuen An
satzes erkennen lassen.
4. Nachträge. Auf fol. 58 a ist das Schreiben VI 57 am
unteren Rande in zwei ganz eng geschriebenen Zeilen nach-
1 a. a. 0. (Arch. Lit.-Kirch.-Gesch. II) 72 a . Vgl. Specimina, Text 17—18
und Taf. 4 und 5.