Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 165. Band, (Jahrgang 1910)

Das Originalregiater Gregors VII. — I, 1. 
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hinausgezogen, so z. B. fol. 11, 28, 116 usf.; besonders stark 
und fast störend auffällig ist dieses im ,neunten' Buche. 
Die Länge der Schriftzeilen ist sehr ungleichmäßig. 
Oft hört der Schreiber bereits vor dem Ende der Zeile auf 
und beginnt die nächste; noch öfter schreibt er über den 
Schluß der Zeile hinaus auf den Rand, so daß bei dem ziemlich 
straffen Einband manche Wörter ganz in den Bug hineingezogen 
erscheinen und auch auf dem Originale nur schwer zu lesen 
sind. — Durchschnittlich kommen je 30 Zeilen auf eine Seite, 
doch sind die Unregelmäßigkeiten und die Fälle, in denen 
eine oder mehrere Zeilen am Schlüsse der Seite ausgelassen 
werden, sehr zahlreich. Bloß die beiden ersten Quaterne fol. 
1—16 enthalten regelmäßig 29 Zeilen. Als Beispiele von Aus 
nahmen und Unregelmäßigkeiten seien nur erwähnt fol. 71 a 
mit 31 Zeilen, wo der Brief J II 4-1 unten auf der Seite schließt, 
fol. 97 a und 97 b ebenfalls mit 31 Zeilen, jedesmal mitten im fort 
laufenden Texte von JIII 5; auch fol. 98 b hat wieder — mitten 
in JIII 6 — 31 Zeilen, während 98 a bloß 30 Zeilen 'aufweist. 
Die Schrift des Registers ist die senkrechte Minuskel 
des 11. Jahrhunderts. Durchwegs herrschen volle breite Formen, 
fast plump und unbeholfen in einer großen Zahl von Stücken, 
ohne besonderen Schmuck von einer festen, etwas schweren 
Hand gezeichnet. Die Buchstaben sind oft dermaßen von ein 
ander getrennt, daß dafür die Worte über Gebühr nahe an 
einander gerückt erscheinen und das Wortbild leidet. In anderen 
Stücken — die Unterschiede finden sich jeweils vom Beginn 
eines Briefes an — treten die einzelnen Buchstaben innerhalb 
der verschiedenen Worte näher aneinander heran; das Schrift 
bild wird dadurch übersichtlicher, die Worttrennung schärfer. 1 
Die Schäfte sind gerade; i, l, m, n, t, u und das senkrechte d 
biegen auf der Zeile mit ziemlich engem Bogen nach rechts 
um. Die Mittellängen sind meist von gleichmäßiger Stärke. 
Oft haben die Schäfte von /, h, k, m, n, p, q, r und s 
einen stärkeren Abstrich; sehr oft aber sind sie ohne solchen. 
Die Ober- und Unterlängen sind für gewöhnlich nicht sehr 
stark ausgezogen. Das obere Ende von b, d, h, k, l, f und s 
Vgl. auf Taf. I das zweite Stück gegenüber dem ersten; ähnlich auf 
Taf. III. 
Sitzungsber. d. pbil.-hist. KI. 165. Ed. 5. Abh. 2
	        
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