Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 162. Band, (Jahrgang 1909)

Aus Genueser Reclinnngs- und Steuerbüchern. (51 
libra pretii bei Reisigbündeln erhöht. Diese Steuer versteigerten 
die Compere S. Giorgii 1570 zu 18 300 und 1597 zu 21 711 lb. 
Besonders stark wurden in Genua die Lebensmittel durch 
die Steuer getroffen. Wohl fanden gelegentlich Ermäßigungen 
statt. So konnten durch eine Stiftung des Lucianus Spinola 
1473 unter anderen die ,gabella imbotaturarum vini‘, 1475 durch 
das Legat des Domenicus Pastene da Rapallo von 1411 drei 
Abgaben auf Korn, der introitus mcllis, cepi, mistrarum, cana- 
baciarum und pontoni abgeschafit werden. Allein die eigentliche 
Tilgung der Steuer schritt kräftiger bei den direkten Aufwand 
steuern fort: 1473 wurden aus dem Legat des Lucianus Spinola 
außer der erwähnten Weinsteuer und einem den Hafenverkehr 
belästigenden ,introitus platarum arene' die Steuern auf das 
Halten und den Verkauf von Sklaven und die Steuer auf das 
Halten von Reittieren (equitaturarum) aufgehoben. 1490 wurde 
die Genueser Vermögenssteuer beseitigt. Nach 1529 sehen wir 
auf Kosten der Lebensmittelsteuern eine Vereinfachung und Er 
leichterung der den Handel und Besitz treffenden Steuern er 
folgen. Wir wiesen schon darauf hin, wie die Aufhebung der 
Zuschläge zum Hafenzoll 1531 zum Teil durch einen Zuschlag 
zur Brotsteuer, der gabella pancogolorum, gedeckt werden sollte. 
1530 wurde am 18. Februar eine Erhöhung des Salzpreises um 
40 soldi pro mina beschlossen, aus deren Ertrage unter anderem 
die Haus- und Grundbesitzsteuer, die von der allgemeinen Ver 
mögenssteuer noch geblieben war, und die Reste der Steuern 
auf Halten von Dienern und Pferden beseitigt werden sollten. 
Schon im 13. Jahrhundert war die Besteuerung des Brotes 
in Genua ausgebildet. 1256 hatte eine tolta von 6 den. 
5 3161b. ergeben, entsprechend 212 640 und mit 30% Zuschlag 
276432 Minen GStreidekonsum. 1301 und 1307 ließen sich die 
Genuesen bei den Verträgen mit König Friedrich und Karl II. 
eine Zufuhr von 100 000 Salmen — 250 000 mine = 263 000 hl. 
Getreide zusichern. 1334 ergaben je 6 den. grani delati den 
Compere pacis 2 131 lb., 2 900 und 2 000 lb., entsprechend 
einer Einfuhr von 100 000—150 000 Minen. 1341 lieferten den 
Compere capituli 4 den. ,grani delati Januam/ 3 707 lb. 11 s. 
entsprechend einer Getreidezufuhr von 289 146 Minen. 1356 er 
hielt die Regierung für 1 s. grani delati 4 660 lb., wonach also 
die Getreideeinfuhr auf 121 160 Minen geschätzt wurde. 1383 
Lebons- 
mittel- 
steuern.
	        
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