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Dr. Anton G i n d e 1 y.
SITZUNG VOM 21. MÄRZ 1855.
Die Classe beschloss die Herausgabe des von ihrem wirkl. Mit-
gliede Hrn. Director Diemer druckfertig vorgelegten Werkes, die
hochdeutsche metrische Paraphrase von Genesis und Exodus der
Milstätter Handschrift enthaltend, auf Kosten der Akademie (nach dem
Voranschläge von 779 fl. CM.) zu beantragen (welcher Antrag in der
Gesammtsitzung vom 29. März von der Akademie genehmiget wurde).
Gelesen:
Über des Johann Arnos Comenius Leben und Wirksamkeit in
der Fremde.
Von Dr. Anton (Hndcly.
Kaum dürfte ein Mann welcher den Cecho-Slaven angehört,
eines so dauernden und während seines Lebens so glänzenden Hufes
sich zu erfreuen haben, wie der Mährer Johann Arnos Come
nius. Auch des Huss Namen hat sich in weite Räume verbreitet;
allein abgesehen von der Art dieses Rufes hat er ihn guten Theils
den nachfolgenden Kriegsthaten der Rohmen zu danken. Für die
Thätigkeit des Comenius konnte der Krieg nur von Nachtheil sein.
Doch selbst die Wirren des dreissigjährigen Krieges in Deutschland,
die Unruhen in England und die zerrissenen Zustände Ungerns und
Polens waren nicht im Stande seine Wirksamkeit gerade in diesen
Ländern zu verdunkeln und selbst Männer verschiedener Ansichten
und Parteien vereinten sich in der Anerkennung dieses Mannes.
Der Grund dieses Ansehens des Comenius ist zuerst und vor
züglich in seiner Person selbst zu suchen. Kaum hatte er sich in
Lissa 1 ) niedergelassen, begann er eine völlig das bisherige Lehrsystem
umstaltende Thätigkeit in der Schule und in der Schrift zu eröffnen.
Je mehr der Unterricht in den protestantischen Ländern aus den
Lissa auch Polnisch-Lissa, gelegen in Polen.