Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 15. Band, (Jahrgang 1855)

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Dr. Pfizmaier. 
Tage und drei chinesische Standen ührig, welche in der Rechnung 
nicht untergebracht werden. Jedes Jahr wird gleichmässig in vier 
und zwanzig Seelen von je fünfzehn Tagen getheilt; auf dieses be 
zieht sich der Ausdruck: Die Seelen sind voll, d. i. vollständig. Von 
den Tagen des Mondes gehen eilf Tage verloren. Wenn diese Zahl 
durch neunzehn getheilt wird, so geht in jedem Monate ein halber 
Tag verloren , welcher in der Rechnung nicht untergebracht wird. 
Der erste Tag des Mondes stimmt ferner mit dem ersten Tage eines 
Monats von dreissig Tagen nicht überein. Auf dieses bezieht sich 
der Ausdruck: Der erste Tag des Mondes ist leer. Da jährlich von 
den Tagen des Mondes eilf Tage übrig bleiben, so kommen auf 
neunzehn Jahre sieben Schaltmonate. Dieses heisst: das Überflüs 
sige an das Ende bringen. 
„Man tritt auf das Äusserste im Anfang: hierdurch wird die 
Ordnung nicht verfehlt.“ 
„Man erhebt das Richtige auf die Mitte: hierdurch wird das 
Volk nicht irre.“ 
Wenn der erste Tag des Monats mit der mittleren Seele zusam 
menfällt, so werden Kälte und Hitze nicht mit einander verwechselt. 
„Man bringt das Überflüssige an das Ende: hierdurch werden 
die Sachen nicht verworren.“ 
Wenn der Schaltmonat an das Ende des Jahres gesetzt wird, 
so erhalten die vier Jahreszeiten den ihnen gebührenden Platz, und 
in den Geschäften der Menschen entsteht keine Verwirrung. Übri 
gens hat Lu seit dem ersten Regierungsjahre des Fürsten Wen sein 
besonderes System für die Setzung der Schaltmonate fortwährend 
beibehalten, was von Tso-schi in diesem Abschnitte gerügt wird. 
Der Thronfolger von Tsu tödtet den König Tsching. 
„Der Fürst von Tsu hatte Schang-tschin zum Thronfolger ma 
chen wollen. Er fragte den vollziehenden Minister Tse-schang.“ 
Der Fürst von Tsu ist der König Tsching, ± f Tse- 
schang ist |ljjj Teu-po, der damals die Stelle eines ^ 
Ling-yin bekleidete. Der König wollte in früherer Zeit seinen Sohn 
{5 jtcj Schang-tschin zum Thronfolger erklären und fragte Tse- 
schang um Rath. 
„Tse-schang sprach: Du, o Herr, bist noch nicht alt und hast 
auch vieles zu lieben.“
	        
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