Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 15. Band, (Jahrgang 1855)

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Dr. Freiherr Hammer-P u r g- s t a 11. 
Nebenleitungen abzuzweigen , zuweilen für letzteren Zweck allein 
errichtet. Man findet dergleichen Suterasi viele in und- um Con- 
stantinopel, meistens aus türkischer Zeit; derinFig. 18, Tafel XXXVIII 
dargestellte schien mir jedoch nach seiner von den übrigen abwei 
chenden und mehr ausgebildeten Arehitectur zu schliessen noch in 
die byzantinische Zeit zu gehören, wesshalb ich denselben gezeichnet 
habe.“ 
Hr. S., der dieses sagt, hat den LX. Abschnitt von den Wasser 
pfeilern, welcher in dem Werke Constantinopel und der Bosporos 
fünfthalb Seiten füllt, gar nicht gelesen, denn sonst müsste er 
bemerkt haben, dass dort der Ursprung der sogenannten Sute- 
rafii, wörtlich Was ser wagen, nicht nur auf die Byzantiner, sondern 
auch auf die Römer und auf die libamenta aquae des Plinius zurück 
geführt ist, er müsste bemerkt haben, dass dort von drei solchen 
Byzantinischen Wasserpfeilern die Rede, deren einer gerade der von 
ihm abgezeichnete ist; er hat eben so wenig den oberwälmten Aufsatz 
in Förster’s Bauzeitung, welcher zwei Jahre früher als sein Werk 
erschienen, gelesen, denn sonst würde er auf denselben der die 
Sache weit gründlicher und ausführlicher behandelt, verwiesen 
haben. Dass die Lüftung des Wassers der Hauptzweck der sogenann 
ten Suterafü, ist schon vor drei und dreissig Jahren in dem obigen 
Abschnitte des Werkes bemerkt worden, selbst General Andreossi, 
welcher ein Werk über die Wasserleitungen Constantinopels geschrie 
ben und mit welchem hierüber der Verfasser von Constantinopel und 
der Bosporos vielfach mündlich verkehrt hat, war über den eigent 
lichen Zweck der Wasserpfeiler nicht im Klaren; in dem Aufsatze 
der Förster’schen Bauzeitung werden die Vortheile welche diese 
Wasserpfeiler gewähren, so wie die Masse und Verhältnisse welche 
sich durch die Praxis herausgestellt haben, gehörig hervorgehoben, 
aber nirgends ist die Nothwendigkeit derselben mathematisch 
bewiesen. Ganz gewiss haben sich in der langen Praxis von Jahr 
hunderten (um nicht Jahrtausenden zu sagen) Mängel und ganz 
überflüssige und ganz unnütze Massregeln eingeschlichen; unter 
diese welche auch in dem Aufsatze der Förster’schen Bauzeitung 
nicht nachgewiesen sind, gehört ganz gewiss die unnütze Wieder 
holung mehrerer Suterafü hintereinander, wie zum Beispiel auf 
dem Wege von Constantinopel nach Bujukdere. Es ist zu erwarten, 
dass der ungenannte Correspondent der Förster'schen Bauzeitung,
	        
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