Beiträge zur Chronologie der Briefe des Papstes Hormisda.
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sandtschaft nach Byzanz gebeten. 1 In der That geht denn
auch, wohl noch im Januar 519, eine Gesandtschaft bestehend
aus den Bischöfen Germanus und Johannes, dem Presbyter
Blandus sowie den Diakonen Felix und Dioscorus, mit Instruction
und reichlichen Briefen versehen nach dem Orient ab; aber
auch Gratus wird mit Antwortschreiben an seine Auftraggeber
zurückgesandt. Es sind n. 46-48 und 50—58, die hier in
Betracht kommen. Wie sind diese zu sondern? Welche über
brachte die Gesandtschaft, welche Gratus?
Vorwegzunehmen ist da zunächst, dass Langen’s Annahme
(S. 269), Gratus habe die Legaten begleitet, schlechterdings
unmöglich ist. Von anderen Erwägungen 2 abgesehen, ergibt
sich dies schon daraus, dass drei Tage nach der am 25. März
(secunda ferici hebdomadae maioris heisst es in n. 64, Thiel,
p. 857) erfolgten Ankunft der Gesandten in Byzanz Bischof
Johannes von Constantinopel das Schriftstück, in dem er den
Libellus fidei unterzeichnet (n. 61), mit den Worten beginnt;
Redditis mihi litteris vestrae sanctitatis . . per Gratwn clarissimum
comitem et nunc per Germanum et Ioliannem reverentissimos
episcopos et Felicem et Dioscorum sanctissimos diaconos et Blandum
presbyterum laetatus sum etc., aus denen deutlich hervorgeht, dass
zwischen dem Empfang beider Briefe und also auch zwischen
dem Eintreffen einerseits des Gratus, andererseits der Gesandt
schaft eine gewisse Zwischenzeit verstrichen war. 3
1 Justinian hatte sogar die feste Erwartung ausgesprochen, Hormisda
werde selbst nach Constantinopel kommen, und hinzugefügt (Tliiel
p. 834), dass auch der Kaiser in seinem Schreiben dieser Erwartung
Ausdruck verleihe. Letzteres ist nicht der Fall. Vielleicht hatte Justin
zeitweilig diesen Wunsch gehabt, ihn aber kluger Weise im letzten
Augenblicke doch unausgesprochen gelassen.
2 Hie Gesandtschaft sollte, wie aus ihrer Instruction (n. 49) hervorgeht
und wie es dann auch in Wirklichkeit geschah, ihre Thätigkeit nicht
erst in Constantinopel sondern schon vorher bei denjenigen orientalischen
Bischöfen beginnen, durch deren Gebiet der Weg sie führte. Um so
mehr musste es dem Papste, wenn er überhaupt bei Absendung des
Gratus auch schon zur Entsendung der Gesandtschaft entschlossen war,
daran gelegen sein, dass Gratus mit seinen Antworten möglichst ohne
jeden Verzug nach Constantinopel zurückkehrte.
3 Die Nachricht des Lib. Pontif. LIV, 5, p. 270 Duch.: cum gloria et laudem
ingressi (sc. legati) u n a cum Grato inlustrem. qui suscejpti sunt a
Iustino orthodoxo Augualo cum gloria beruht also auf einem Irrthume.
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