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I. Abhandlung: Loewy.
Allein über das erfahrungsmässig zu Erfassende drängt
die Forscbungsbegierde hinaus, indem sie von dem Standpunkte
der sichergestellten Beobachtungen noch zu Annahmen treibt,
welche im Sinne und nach Analogie der Erfahrung diese zu
erweitern bestimmt sind. Solche Annahmen nun bilden ein
eigenes Gebiet der Möglichkeiten aussinnenden Einbildungs-
ki’aft, die sich in eine Welt der freien Vermuthung verliert.
Man hat dieses Gebiet mit zutreffendem Ausdruck als Meta
physik bezeichnet; es ist das Feld der Speculation.
Die mangels gegebener Beobachtung erst angenommene
Voraussetzung also, mit welcher die Speculation jedoch bereits
als einer Thatsache und der Grundlage ihrer Weiterführung
über die Erfahrung hinaus gerechnet hat, ist folgende: es
lässt sich bewähren, dass am Orte des vorausgesetzten Be
wusstseins ein Bild gleich dem äusseren Urbilde nicht aufzu-
finden ist.
Diese Beobachtung soll mit der durch die Erfahrung
aufgedrängten Voraussetzung übereingestimmt werden, dass
ein Bild gleich dem Urbild daselbst gegeben sei. Es ist also
begreiflich zu machen, wie das Bild diesem Orte zugehöre.
Und zwar sind nun zwei Gruppen speculativer Annahmen
vorhanden. Es könnte jetzt vorausgesetzt werden, entweder,
dass das Bewusstseinsbild am sichtbaren Orte in einem dem
Urbilde nicht gleichen sichtbaren Ortsinhalte, also etwa einem
Nervencentrum, sichtbar, doch nicht zu sehen, vorhanden sei,
als ein Bild gleich dem Urbilde; oder dass es als sichtbares
Abbild, aber nicht an das sichtbare des Nervenapparats ge
bunden, sondern gänzlich ausserhalb (des in Inhalten gegebenen
Sichtbaren sich befinde, etwa in einem Geist oder einer jen
seits des Sichtbaren befindlichen Welt.
Diese zweite Annahme enthält selbst zwei Möglichkeiten.
In beiden Fällen dieser letzteren Annahme jedoch wäre
das Bewusstseinsbild nicht nur der Beobachtung entrückt,
sondern es stünde zu dem beobachtbaren sichtbaren Orte des
vorausgesetzten Sichtbaren als dieses Sichtbare in einer uner
kennbaren Beziehung.
Diese speculative Annahme setzt sonach an die Stelle
der Unwissenheit, wie das vorausgesetzte Abbild am Orte des
Sichtbaren gegeben sei, die Erklärung, dass es gegeben sei,