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V. Abhandlung: Büchler.
übrigen Verticalaccenten wohl unzweifelhaft, aber nicht ver
ständlich, weshalb diese weitausgreifende Erscheinung einer
näheren Erörterung bedürftig ist. Vorerst muss bemerkt werden,
dass dieses Tonzeichen auch an Gestalt in dem so viele Figuren
darbietenden Accentuationssysteme nicht seines Gleichen 1 hat,
da es weder eine Spur von Verticalen, noch Punkte darstellen
den Bestandtheilen, sondern einen Kreis zeigt, so dass von dieser
Seite kein Berührungspunkt mit den über oder unter das Wort
gesetzten Zeichen ausfindig gemacht werden kann. Die kleine
Linie, die es als Gross-T’lischa nach Links, als kleines nach
Rechts gezogen enthält, und die auf einen gemeinsamen Be-
standtheil der Senkrechten hinzuweisen scheint, entstammt einer
späteren Zeit, wie uns darüber die ältesten grammatikalischen
Werke und Bemerkungen berichten. 2 Es bestand blos aus dem
Kreise, der, um nicht mit dem Circellus masoreticus verwechselt
zu werden, nicht auf die Tonsilbe gesetzt wurde, sondern als
grosses T’lischa präpositiv rechts, als kleines postpositiv links.
Dass die Accentuatoren, die sich dieses Zeichens zum ersten
Male bedienten, diese Unterschiede nicht kannten, sondern diese
Distinction, wie viele andere, erst aus der Ausbildung und
Vollendung des Systems hervorgegangen ist, braucht nicht be
sonders hervorgehoben zu werden, 3 was auch durch die Beweis
führung Pinskers, 4 dass die Setzung des T’lischa nach Rechts
und Links nicht ursprünglich sei, bestätigt wird. Hinzu tritt
noch die schon von Luzzato 1 ’ bewiesene Thatsache, dass es über
haupt kein ursprünglicher Accent, sondern nur Vertreter des
1 Ueber das sogenannte Gross-Pazer siehe Seite 53—54.
2 So z. B. Manuel du Lecteur Seite 92: ItaTD fiShrO iniK rill
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nniöü nb an® na’nn by p®iy® mnaan jn’Da iyia’. Vergleiche daselbst
Seite 76.
3 Siehe Pinsker: Einleitung, Seite 36; Mischp’te ha’Teamim, Seite 30.
4 A. a. O.
5 Zu Baers nax mir, Seite 61 ff.; vergleiche oben Seite 34 und daselbst
Anmerkung 4.