Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 110. Band, (Jahrgang 1885)

Ueber das 
allmälige Umsichgreifen der -w-Deelination 
im Altindischen. 
Von 
Dr. Johann Hanusz. 
Bekanntlich gibt cs in der Declination der vocalischen 
und mancher consonantischen Stämme eine Reihe von Fällen, 
in welchen vor der Endung ein angeblich eingeschobener Nasal 
erscheint. Es sind nämlich folgende: 
1. Der Genit. plur. aller vocalischen Stämme, nämlich 
auf -änam, -mäm, -ünäm, -fnäm; dann goncmi, caturnäm u. dgl. 
2. Der Nomin. Accus, plur. neutr. der vocalischen und 
mancher consonantischen Stämme, also auf -Uni, -wi, -Uni, -fni; 
änitii, -irrishi, -ümshi; -nti, -nci, -mpi u. dgl. 
3. Der Instrum, singul. der -i- und -n-Stämme auf 
-Mia, -wiä. 
4. Alle anderen Casus mit voCalisch anlautenden Endun 
gen bei den neutr. -i-, -u-, -r-Stämmen, also: -ine, -inan, -ini; 
dual, -im, -inos; -une, -unas u. s. w. -rne u. s. w. 
Es tritt hier offenbar eine Stammerweiterung durch n 
(m, in) auf, mit Verlängerung des Stammvocals in den beiden 
ersteren, und ohne dieselbe in den beiden letzteren Fällen. Die 
unter 1. erwähnte Bildung hat sogar den Schein eines älteren 
Ursprungs, denn sie erscheint nicht nur im Indischen, sondern 
auch im Iranischen, ja sogar im Germanischen wollte man etwas 
ähnliches nachweiscn, während die anderen Bildungen speciell 
indisch sind. 
Der Zweck und die Herkunft dieser Stammerweiterung 
durch einen Nasal wird bis jetzt verschieden aufgefasst. Bopp
	        
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