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ßeiniscli.
198) In lautlicher Hinsicht tritt im Chamir gleich dem
Billn 1 ebenfalls die Erscheinung zu Tage, dass in Folge von
Anfügung des singulären -ä häufig der letzte oder vorletzte
Radical des Stammes eine Veränderung erleidet; so geht:
a) t und d bisweilen in r über, wie: amit (Gr.
A. : ) Zeit, Jahr, davon amr-ä ein Jahr; samid oder sdvide
(G. A. “lÜlt) Genossenschaft, Kameraden, davon samr-d
der Gefährte. Diesem Zuge folgend zeigt sogar das Wort zejrä
(A. der Affe, im Plural zejit. In ginit die Klippschliefer,
sing, gini-rä (Bil. gehs-rä, G. °lfh,:) ist das individualisirende
-to ebenfalls = früherem -tä, vgl. §. 43 d.
b) Auslautendes l geht vor singulärem -ä ebenfalls oft in
r über, so: duqal die Esel, davon duqdr-ä der Esel; von sibil
(auch sibil-le) lautet der Singular s'ibr-ä (Bil. sabarä plur. sAfal)
Schlange; hicil Schwärze, lautet im Singular nicr-d ein schwarzer
Gegenstand. Dieser Analogie folgt bil, im Singular bir-ä der
Stier, obwohl dieses zweifellos = G. “VS??-
c) K-Laute zeigen vor singulärem -ä Abschwächungen zu
y ■ und fallen bisweilen ganz ab; so hat dirkün im Sing, dirun-ä
(zunächst aus dirhun-ä, Bil. dargünä) Sykomore; olcün s,
vf-T 0 Weiber, im Sing, üna (aus uhün-a, Bil. ogina plur. uhuin)]
giluk ("/AW' ■') Männer, im Sing, giluwü (aus gilkü-ä, Bil. giruivü
plur. gurü, aus girhü) ; giruk 0 Hühner, im Sing, giruw-ä
(aus girhü-ä, girkü-ä, Bil. dlruwü plur. diruk); girke Tage, im
Sing, griy-ä neben girk-ä; lik Feuer, im Sing, liy-ä (zunächst
aus lih-ä, Bil. lügä plur. lak); zilk (für zikl) Vögel, im Sing.
zil-ä (Bil. jagalä plur. jdkal); mic Brod, im Sing, miy-ä Brod-
stiick; vgl. §. 69 ff.
199) Sämmtliche consonantisch auslautende Singularstämme
(die auf 1,, ü mitbegriffen) können den Plural mittelst Anfügung
von -t oder -te (nach Doppelconsonanten) bilden, wie z. B.:
abin plur. abin-t Gast
iel „ iel-t Auge
ir „ ir-t Vater
iesin „ iesin-te Nase
gizin „ gizih-te Hund
ein plur. cin-t Männchen
kiff „ kif-te und kiff-it
Flügel
kisin „ kisin-te Feld
kiü ,, kiu-t Tribus
1 Bilinspr. §. 140 ff.