Kreolische Studien IV.
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hin' (tout de mcme) S. 127, sampegd III, 1. 4, in welchem
Pardo de Tavera eine Vermischung von santiguar und pegar
vermuthet; lautlich: nor, nora (senor, senora), todovia. Manches
endlich, was allerdings in der Volkssprache wurzelt, zeigt Ent
wicklung im kreolischen Sinne. Eine Form sehr weiter Ver
breitung ist dale für dar (z. B. de dale yo con eie — yo dare
d el), von span, dale, port. da-lhe. Ein im alltäglichen Leben
so häufig gebrauchter Imperativ konnte die einsilbige Infinitiv
form leicht verdrängen. Wie im Tagalospanischen, so findet es
sich auch im Curazolenischen: dal (schlagen) und im Indopor
tugiesischen: doli (in besonderer Bedeutung; Kreol. Stud. II, 20).
Mit diesem dale lässt sich vergleichen der andere span.-port.
Imperativ da [ajcd, weicherauch geradezu Verbum geworden ist:
indoport. da,-cd, (Kreol. Stud. III, 5): vgl. den Conjunctiv deque
bei Lope de Vcga (Cuervo, Leng. Bogot. :1 S. 143) und daca
acd in Quito (Cevallos, Breve catälogo u. s. w. Quito 1873).
Wie in allen kreolischen Idiomen, so werden auch hier
Schiffsausdrücke im allgemeinerem Sinne angewandt, so bird
(S. 121, Anm. 2) ,volver'. — Häufigen Gebrauches soll sumir
für sumergir sein.
Ein neuer Beweis dafür, wie gern sehr oft gebrauchte
Wortformen sich ausserhalb der ,Lautgesetze' stellen, ist die
Verkürzung des otros in den drei Personalpronominen des Plu
rals zu öos, os (Schwund von dr findet sich im andal. pae, pa
= padre, comd = comadre Gröber’s Zeitschr. V, 318): nosoos
III, 36, nosos I, 38, nisös I, 90. IV ö.; vosos (vgl. curazol. boso
— vosotros neben bo — vos); ilös IV, 5. 11. 29 (s. oben S. 136).
Pardo de Tavera bemerkt, dass, wenn für nosos auch nisös ge
sagt werde, doch dem kein visös zur Seite stehe. Dies erklärt
sich aus den verschiedenen Beziehungen des n und des
v zu i.
Dass die Personalpronomina der 1. und 2. PI. (neben vosos
auch das singularisch gebrauchte vos) im Tagalospanischen die
entsprechenden Possessivpronomina vertreten (nisös pueblo u. s. w.
IV; vos cara I, 5), hängt mit keinem tagalischen Gebrauch zu
sammen ; die lautliche Aehnlichkeit der beiderseitigen Formen
(besonders wenn man die alten noso, voso in Rechnung bringt)
sowie die in der 2 P. S. schon bestehende Gleichheit (tu —tu)
wirkte bestimmend. So hat auch im Indoportugiesischen und
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