Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 103. Band, (Jahrgang 1883)

Zimmermann. Ueber Hurae’s Stellung zu Berkeley und Kant. 
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Ueber Hume’s Stellung zu Berkeley und Kant. 
Von 
Robert Zimmermann, 
wirkl. Mitgliede der kais. Akademie der Wissenschaften. 
_A.li der Geschichte der neueren deutschen Philosophie ist 
es rühmend hervorgehoben worden, dass dieselbe von Kant 
bis Hegel, der sich selbst als den Vollender des Kriticismus 
■bezeichnete, eine in sich geschlossene Entwicklungsreihe bilde. 
Eine ähnliche stellt sowohl die Entwicklung des continentalen 
Rationalismus von Descartes bis Leibnitz, wie die parallel 
laufende des englischen Empirismus von Bacon bis Hume dar. 
Wie aus Kant’s Halbidealismus der zuerst als subjectiver, dann 
als transscendentaler, zuletzt als absoluter sich entwickelnde 
ganze Idealismus, wie aus Descartes’ Dualismus der Gegensatz 
des Monismus und monadischen Pluralismus, so entwickelte sich 
aus Bacon’s und Locke’s Empirismus, aus jenem des ersteren 
Hohbes’ Materialismus, aus jenem des letzteren Berkeley’s Idea 
lismus, aus beiden zusammengenommen Hume’s Skepticismus. 
Beide, die continentale und die insulare Strömung, sind dann 
in Kant zu einer neuen, aus Rationalismus und Empirismus zu 
gleichen Theilen gemischten Geistesrichtung zusammengeflossen. 
Wie der Rationalismus, so dreht der Empirismus in seiner 
Entwicklung sich um ein bestimmtes Problem, der eine um 
ein metaphysisches, der andere um ein erkenntniss-theoretisches. 
Jenes, das Problem der Unio corporis atque animae, hat nach 
einander die Lösungsversuche durch die assistentia divina, den 
Occasionalismus, die Identitätslehre und die prästabilirte Har 
monie hervorgerufen. Dieses, die Frage nach der Möglichkeit 
einer Vermittlung zwischen dem erkennenden Subject und dem
	        
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