Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 6. Band, (Jahrgang 1851)

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Bei der Analyse wurden folgende Zahlen erhalten: 
0,366 Substanz gaben 0,901 Kohlensäure und 0,158 Wasser. 
Diess entspricht in 100 Theilen folgender Zusammensetzung : 
Berechnet. Gefunden. 
80 Aeq. Kohlenstoff. . . . 67-22 . . 67-14 
34 „ Wasserstoff . . . 4-76 . . 4-79 
25 „ Sauerstoff . . . . 28 02 . . 28-07 
100 00 . 100 00 
Diese Formel, welche nichts weiter bedeuten soll, als den 
Ausdruck der gefundenen Zahlenwerthe, stimmt nahe mit den For 
meln überein, welche den unter dem Namen Ulmin- und Humin 
säure bekannten Körpern zukommen, die sich in der Dammerde, 
dem Torf natürlich finden, aus Zucker durch Einwirkung von 
Säuren künstlich dargestellt werden können. 
1. Ulminsäure aus Torf = C so H se O 30 
2. Ulminsäure aus Zucker = C* 80 i/ 3t O33 
(Nach Mulder.) 
Von diesen Körpern unterscheidet sich die erwähnte Substanz 
nur durch einen Mindergehalt von 5 Aequivalenten Sauerstoff (2.) 
oder 5 Aeq. Sauerstoff und 2 Aeq. Wasser (1.) 
In der untersuchten bituminösen Substanz sind nur geringe 
Mengen von feuerbeständigen Bestandteilen enthalten , sie betra 
gen 2 59 pCt. vom Gewichte der mit Alkohol vom Harz befreiten 
Substanz, grösstentheils aus Kalkerde und Eisenoxyd bestellend. 
A.us diesen Resultaten lässt sich mit Wahrscheinlichkeit 
schliessen, dass die der Untersuchung unterzogene Substanz die 
Ueberreste von Bäumen vorstellt, deren Gehalt an Harzen und 
ätherischem Del in der Form eines Harzes zurückblieb, während 
die Holzfasern in eine der Ulminsäure nachstehende, moderartige 
Materie überging. Wie im Torf und diesem ähnlichen Gebilden sind 
Kali- und Natron-Verbindungen durch Wasser weggeführt worden 
und nur eine kleine Menge Aschenbestandtheile (Kalk und Eisen 
oxyd), welche besonders schwerlöslich in Wasser sind, zurückge 
blieben. 
Ueber das Vorkommen, die Eigenschaften und geognostischen 
Verhältnisse dieser Substanz wird Herr Prof. R euss seiner Zeit 
Bericht erstatten.
	        
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