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rend mir die nicht zu selten im Druck erschienenen Floren bald
die Hilfsmittel boten, mit der Ausführung der Beobachtungen der
periodischen Erscheinungen im Pflanzenreiche zu beginnen, sah
ich mich lange vergebens nach einer umfassenderen Fauna der
Insecten um, welche ich innerhalb meines Beobachtungshori
zontes bei der Aufzeichnung der periodischen Erscheinungen
im Insectenleben hätte benützen können. In Betreff der Falter
(Lepidoptera) insbesondere einer Abtheilung derselben, die Pa-
pilioniden , ging noch am frühesten mein Wunsch in Erfüllung,
wesshalb ich für diese Abtheilung der Insecten zuerst einige
Ergebnisse der Beobachtungen mitzutheilen im Stande war. Un
günstige Umstände hatten zur Folge, dass diese Beobachtungen
nur eine geringe Ausbeute für den beabsichtigten Zweck liefer
ten. Der bei weitem grössere Theil der Falter, wie fast alle
Sphingiden, die Bombyciden und Noctuiden, welche zusammen
nach der Synopsis der Lepidopteren „Fauna Böhmens von
Hrn. Dr. Nickerl” durch 455 Arten repräsentirt sind, fliegt
nur bei Nacht und hält sich bei Tage an Orten, welche nur den
tiefer eingeweihten Entomologen bekannt sind, verborgen. Eine mehr
oder weniger ähnliche Bewandtniss hat es mit der Gruppe der
Geometriden und Microlepidopteren. Man ist also mit den
Beobachtungen vorzugsweise an die Tagfalter angewiesen, welche
nur durch 128 Arten vertreten sind. Aber selbst , bei diesen
wird der Kreis der Beobachtungen mannigfach beschränkt. Nicht
viel über die Hälfte dieser Arten sind durch Grösse, Zeichnung
und Färbung so ausgezeichnet, dass man sie im Fluge unter
scheiden kann. Die andern müssen jedesmal gefangen und ge
nauer untersucht werden, was mit einem unverhältnissmässigeu
Aufwande von Zeit und Mühe verbunden ist. Mehr noch werden
die Beobachtungen beeinträchtigt durch die häufige Jagd, welche
auf die Tagfalter gemacht wird. Wie gross ist nicht die Zahl
der kleinen Sammlungen, welche von der wissbegierigen Jugend
mit besonderer Vorliebe für die Lepidopteren angelegt werden,
wie viele Falter gehen nicht durch den Muthwillen der fröhli
chen Jugend verloren?
Solche ungünstige Verhältnisse fallen bei den Käfern (Co
leoptern) hinweg. Sie entziehen sich , da sie nur selten fliegen,
nicht durch eine zu rasche Bewegung der Beobachtung, lassen