Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 5. Band, (Jahrgang 1850)

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Mögen diese vorläufigen Notizen die Entomologen bestimmen, 
ihre zu andern Zwecken gesammelten Beobachtungen in ähnlichen 
Uebersichten zum Nutzen für die Wissenschaft zu veröffentlichen. 
Das w. M., Herr Professor Unger, hielt nachfolgenden Vor 
trag: „Die Gattung Glyptostrobus in der Tertiär-Formation”. 
Unter den fossilen Pflanzen der Braunkohlenperiode zeichnen 
sich zwei durch ihre grosse Verbreitung ganz besonders aus. Beide 
gehören den Nadelhölzern und zwar der Familie der Cupressinecn 
an. Die eine Art schon vorlängst von Ad. Brongniart als 
Taxodium europaevm beschrieben und abgebildet, zeichnet sich 
durch kleine rundliche Zapfen aus, deren Schuppenschilder am 
oberen freien Rande mit Kerben versehen sind, die andere Art zu 
erst von Alexander Brau n in dem an wohlerhaltenen Pflanzenab 
drücken so reichen Oeningen 1 ) entdeckt, besitzt mehr eiförmige 
Zapfen mit Schuppen, deren Schilder wie in der vorigen Art zwar 
mit einem Nabel versehen sind, aber durchaus keine Einkerbung 
zeigen. Ich habe diese Art Taxodium oeningcnse genannt 2 ). Von 
derselben ist zwar noch keine Abbildung vorhanden, aber es hat 
mir schon vor längerer Zeit Herr Alexander Braun sehr vollstän 
dige und schöne Zeichnungen mit Analysen von dieser Pflanze 
güligst mitgetheilt. 
Als ich kürzlich den an seltenen Pflanzen namentlich auch 
an seltenen Coniferen ausgezeichneten Privatgarten des Herrn 
Baer auf der Landstrasse besuchte, überraschte mich der An 
blick eines cypressenartigen in Früchten dastehenden Strauches 
der Art, dass ich in derselben geradezu das fossile Taxodium 
oeningcnse zu sehen glaubte. Der Eigenthümer war so gefällig, 
mir sowohl Zweige als sämmtliche Zapfen, die an dem Exem 
plare vorhanden waren, zur weiteren Vergleichung zu überlassen. 
Bei näherer Untersuchung zeigte es sich, dass diese interes- 
saute der obgenannten fossilen Pflanze bis zur Verwechslung ähn 
liche Pflanze das schon seit längerer Zeit bekannte aber wie es 
scheint hier noch nicht sehr lange von England eingeführte Tuxo- 
A ) Bei Stein am Rhein. 
3 ) Cliloris. protog. p. 82.
	        
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