Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 5. Band, (Jahrgang 1850)

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Sitzung vom 28. November 1850. 
Das c. M., Herr Carl Fritscli in Prag, hat nachfolgende 
Abhandlung eingesendet. 
„Resultate dreijähriger Beo bachtungen über die 
jährliche Vertheilung der Papilioniden. 
Nichts ist wohl mehr geeignet, uns von dem innigen Zusam 
menhänge der meteorischen Processc und des vegetabilischen und 
animalischen Lebens unseres Planeten zu überzeugen, als die von 
Jahr zu Jahr nahezu in derselben Ordnung wiederkehrenden Er 
scheinungen des Vegetations-Processes und die dadurch bedingte 
jährliche Vertheilung der Arten einiger Classen des Thierreiches. 
Es unterliegt keinem Zweifel, dass durch solche und ähnliche 
Wahrnehmungen dem Studium der Meteorologie der Weg gebahnt 
und unser Wissen mit einer Menge auch praktisch wichtigen That- 
sachen und durch die kritische Combination derselben mit einer 
grossen Zahl von Gesetzen bereichert worden ist, nach welchen 
sich, der Verlauf der meteorischen Erscheinungen, so weit der 
selbe von geographischen Verhältnissen, von der täglichen Axen- 
drehung und jährlichen Bewegung der Erde abhängig ist, mit 
mathematischer Schärfe bestimmen lässt. 
Da^cffen ist aber die Kenntniss der Gesetze, nach welchen die 
als eine Wirkung-der meteorischen Processe anzusehenden und in 
ähnlichen Perioden, wie diese vor sich gehenden Phänomene im 
Pflanzen- und Thierreiche, unsere denkende Betrachtung in Anspruch 
nehmen; noch weit entfernt, sich einer befriedigenden Präcision 
rühmen zu können; wir kennen die Gesetze dieser Erscheinungen, 
eben nicht viel mehr, als in den allgemeinsten Umrissen, so weit 
diess durch Worte möglich ist, welche stets vieldeutiger sind, 
als Zahlen. 
Es ist sehr wünschenswerth, dass die Naturhistoriker anfangen, 
den Weg nicht zu scheuen, den die Meteorologen einschlagen, um 
das Gesetz irgend einer Erscheinung in der Atmosphäre zu bestim 
men und so wie sie zu regelmässig vorzunehmenden Aufzeich 
nungen der Phasen in den Erscheinungen ihre Zuflucht nehmen 
würden; um, wenn auch auf einem mühsameren, so doch viel 
sicheren Wege zum Ziele zu- gelangen.
	        
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