Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 3. Band, (Jahrgang 1849)

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Baumgartner die Regierung aufmerksam zu machen, dass 
es eigentlich kein Rolle und S eh w i lg u e ’sches Princip 
gebe, sondern diese Herren nur nach einem längst bekannten 
Grundsätze der Mechanik Wagen construirt und auf diese Con- 
struction ihr nunmehr erloschenes Frivilegium genommen haben. 
Herr Bergrath Hai ding er überreichte nachstehenden 
Aufsatz: 
„Eisverhältnisse der Donau, beobachtet in 
Pesth in den Jahren l&fj- und 18£§” von Professor Dr. 
Joseph A r e n s t c i n. (Taf. VIH, IX, X.) 
Die Naturwissenschaften sind nur von halbem Werthe, wenn 
sic bloss die Gesetze der Erscheinungen erforschen, und nicht 
zugleich die Art angeben, in welcher diese Gesetze allgemein 
nutzbar gemacht, und die schädlichen Folgen gewisser Natur- 
processe vermieden werden können. Vorzüglich einigen Zweigen 
der Naturwissenschaften kann man den Vorwurf machen , dass 
wir viel mehr wissen, als wir benützen können, und doch viel 
weniger als wir nothwendig brauchen. Auf einen solchen Natur- 
proccss, dessen schädliche Folgen Millionen nicht so sehr 
anerkennen als fühlen, beziehen sich die vorliegenden Beobach 
tungen , angeregt hauptsächlich durch die Aufforderungen des 
Bergrathes W. Haidinger (Berichte über Mittheilungen von 
Freunden der Naturwissenschaften in Wien. IV. Bd. S. 142). 
Die Erfahrungen von Pesth, Pressburg, Wien, Prag, Dres 
den und vieler anderer an grösseren Flüssen liegenden Städte 
beweisen zu Genüge, dass die Ursachen der Ueberschwemmun- 
gen nicht so sehr in der ungewöhnlichen Menge des plötzlich 
zuströmenden Wassers, als vielmehr in dem gehinderten Ab 
fluss desselben liegen, indem durch das Zusammenwirken ver 
schiedener Umstände sich Eisdämme bilden, oder durch Ufer 
ansehoppungen das Flussbett verengt wird, wodurch das Was 
ser sich aufstaut, und oft seine Ufer übersteigt. Wenn mau 
die Umstände, welche die seit 10—15 Jahren Statt gefundenen 
Ueberschwemmungen begleitet haben, so weit es die gesammel 
ten Daten erlauben, untersucht, so ergibt sich die Gewissheit, 
dass denjenigen Ueberschwemmungen, die nur Folgen von Eis-
	        
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