237
Sitzung vom 17. November 1849.
Das k. k. Ministerium für Handel etc. übersandte unter
dem 4. November, Z. 6997, einen Bericht des k. k. Consulates
in Cagliari, womit dasselbe ein Schreiben der Direction des königl.
Naturalien- undMünz-Cabinettes der dortigen Universität vorgelegt
hatte, worin eine für die k. Akademie bestimmte Sendung von
Naturalien und Münzen angekiindigt wird.
Herr Jacob Franz Tkalec hatte unter dem 8. November
der Akademie eine Schwefelstufe aus dem Badwasser von Wa-
rasdin-TepIitz in Croatien überreicht.
Herr Bergrath Haidingcr, welcher diesen Gegenstand
zur Berichterstattung übernommen hatte, sprach sich darüber
folgendermassen aus:
Herr Jacob Franz Tkalec aus Carlstadt in Croatien , der
Arzneiwissenschaft Beflissener in Wien, bringt der kaiserl. Aka
demie der Wissenschaften in ihrer mathematisch - naturwissen
schaftlichen Classe eine Schwefelstufe zum Geschenke dar.
Der Fundort dieser Stufe ist der Badeort Warasdin-Teplitz
in Croatien, und zwar bilden die zarten Krystalle Absätze aus
den schwefelwasserstoffhaltigen Quellen. Das überreichte Stück
hat Herr Tkalec selbst vor einigen Jahren an der Quelle
genommen, so wie mehrere andere, die er früher nach Wien
gebracht; er konnte daher einige genauere Mittheilungen über
das Vorkommen machen. Die Quelle selbst wurde damals neu
gefasst. Die Quadern, welche die Fassung bilden, sind auf Pfähle
gesetzt. Leitungen führen das Mineralwasser in die Bäder. In
dem Quellenraume setzt sich Schwefelschlamm ab, doch wird
der für den Badegebrauch verwendete nicht von dieser, sondern
von einer etwas entfernteren Quelle genommen. Die Schwefel-
krystalle linden sich als Absätze in den Leitungscanälen, und
zwar, vorzüglich ganz nahe an dem Quellenraume zunächst der
Deckplatten. Nebst den Schwefelkrystallen in der Form der
orthotypen Grundgestalt, ist an der Druse noch Gyps in kleinen
Krystallen abgesetzt. Es verdient jedenfalls dieses Zusammen
vorkommen aus dem Absätze der Quelle, Aufmerksamkeit, da
es auch anderwärts in der Natur, wo sich nun keine Quellen