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wissenschaftlichen Classe zur gefälligen Einsichtsnahme hiermit
vorlege, erachte ich die gegenwärtigen Mittheilungen durch den
Umstand motivirt, — dass es gerathen scheint, zahlreiche magne
tische Beobachtungsdaten der Vergessenheit zu entreissen, die wohl
aller Wahrscheinlichkeit nach den Physikern und Astronomen ver
gangener und gegenwärtiger Zeit völlig entgangen sein dürften. —
Herr Custos Kollar übergab für die Denkschriften
seine Beobachtung eines forstschädlichen Insectes „Lasioptera
Cerris (Zerr-Eichen-Saummücke)” nebst einer Abbildung
dieses Thieres in seinen verschiedenen Entwicklnngs-Ständen und
tlieilte das Wesentlichste über die Naturgeschichte desselben mit.
Die Mücke ist nur % Linie lang und erscheint in zahlreichen
Schwärmen zu Anfang Mai um die Zerreich-Stämme im Grase,
zwischen welchen sie in der Erde ihre letzte Verwandlung bestan
den. Die Weibchen legen die Eier in die Blattsubstanz der jungen
Eichenblätter, auf welchen sich in Folge der Verletzung und
Beizung der jungen Larven weisse haarige Auswüchse, auf de
ren Unterseite bilden, zuweilen in solcher Menge, dass das ganze
Blatt damit bedeckt und davon verunstaltet wird. Der Baum,
an welchem oft kein Blatt verschont bleibt, bekommt dadurch ein
fremdartiges Aussehen; seine Krone erscheint ob der zusammen
gerollten Blätter viel lichter als bei den andern Eichcn-Arten; die
Aeste sind überhaupt spärlicher belaubt, einzelne Zweige verdorrt,
kurz man sieht, dass der Baum kränkelt. Die Auswüchse oder
Gallen, in denen die Maden oder Larven des Insects leben, errei
chen nach und nach die Grösse einer Linse, werden inwendig hart
und holzig und sind endlich auch auf der Oberseite des Blattes
als kleine konische Erhöhungen sichtbar, die im Herbste von der
Larve durchgefressen werden. Diese fällt auf die Erde, gräbt sich
einige Linien tief in den Boden und verpuppt sich daselbst. Den
Winter bringt das Insect im Puppenzustande zu. Aus diesen Gal
len hat der Verfasser noch fünf Arten sehr kleiner Schlupfwespen
„Pteromalinen” gezogen, welche er für die natürlichen Feinde
dieser schädlichen Saummücke hält.
Herr Prof. Rokitansky theilt die Ergebnisse seiner Unter
suchungen über die „Cyste” als Neubildung mit erläuternden Ab-