0 |* p c I. Weitere Nachweise der Kössener Schichten in Schwaben etc.
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Weitere Nachweise der Kössener Schichten in Schwaben und
in Luxemburg.
Von Dr. Albert Oppcl.
Der im letzten Jahre gemeinschaftlich von Hrn. E. Suess und
mir geschriebene Aufsatz hatte zum Zwecke, den Synchronismus
zweier entfernt liegender und unter verschiedenen Namen angeführter
Ablagerungen durch paläontologische Untersuchungen nachzuweisen.
Es wurde darin gezeigt, dass der im südwestlichen Deutschland an
der Grenze zwischen Keuper und Lias auftretende Sandstein (Bone-
bed-S andstein) dasselbe geognostische Alter besitzt, wie die in
Niederösterreich, Tirol und Vorarlberg entwickelte Formations-
Abtheilung, welcher von den Geologen dieser Länder die Bezeichnung
„Kössener Schichten“ beigelegt wurde.
Diese beiden Entwickelungen bilden gleichsam zwei verschie
dene Typen, indem die eine als oberste Lage des Keupers sich von
Schwaben in westlicher Richtung durch Frankreich und England
ausbreitet, die andere dagegen in südöstlicher Richtung an einer
Reihe von Localitäten, meist enge verschmolzen mit den Bänken des
untern Lias, sich geltend macht.
Die Geologen Österreichs und der Schweiz haben ihre Kössener
Schichten nicht alleinan zahlreichen Punkten nachgewiesen, sondern
zugleich auch die paläontologischen Verhältnisse dieser Bildung
mit ausdauerndem Fleisse verfolgt, so dass diese noch vor Kurzem
wenig gekannte Ablagerung uns den Schlüssel für die Deutung der
organischen Reste gehen musste, weichein demBonebed-
Sandsteine Württembergs neuerdings aufgefunden wurden.
Die Geologen Österreichs und der Schweiz haben uns in diesem
Falle durch ihre paläontologischen Untersuchungen ausgeholfen und
Über die muthmassliehen Äquivalente der Kössener Schichten in Schwaben. Sit/.unjjs-
■ berichte der mathem. - naturw. Classe der kniserl. Akademie der Wissenschaften.
Btl. XXI, S. i»35, Juli 1856.