Beitrüge zur Kenutniss der Siphonostomen.
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Sie sind an ihrer Oberfläche sehr rauh durch zahlreiche kleine
Wärzchen, welche wieder mit feinen Stacheln versehen sind (Fig.
11, 12). Sonst sind sie ähnlich beschaffen wie bei Argulus
foliaceus.
Etwas hinter der Mitte zwischen der Einfügungsstelle der beiden
hintern Kaufüsse liegt der Mund als ein frei nach hinten gerichteter
keulenförmiger Vorsprung (Taf. II, Fig. 8). An demselben unter
scheidet man eine Oberlippe (cl), eine Unterlippe (</) und zwischen
denselben zwei gezähnte Mandibel (/*)- An der Oberlippe ist der
vordere Rand in der Mitte tief ausgerandet, mit einer vorspringenden
zarten Saugplatte gesäumt, nach beiden Seiten hin aber mit zwei
runden, gewölbten Vorsprüngen (e) versehen, so wie sich auch
weiter nach hinten noch zwei stärkere, besonders nach aussen vor
springende ohrförmige Fortsätze bemerkbar machen.— Die beschrie
bene Gestalt der Oberlippe und ihrer Fortsätze wird wesentlich durch
mehrere Chitinleisten hergestellt, zwischen denen die dünnere Chitin
haut ausgespannt ist.
Dieses ziemlich complicirte Chitingerüste verhält sich bei genaue
rer Betrachtung auf folgende Weise. Vom Rücken des Mundkegels
laufen vier ziemlich starke Chitinbalken nach vorn zur Oberlippe.
Die äusseren (a) schwellen nach vorne bedeutend an, wobei sie
zugleich nach aussen etwas vorspringen und bilden beiderseits für
die Mandibel eine Art Gelenkkopf (c). Sie setzen sich ferner hier
durch einen Verbindungsast mit den innern stärkern Balken (6) iiv
Verbindung. Diese laufen noch etwas weiter vorwärts, wo sie sich
in zwei Äste zerspalten. Der innere Ast geht convergirend nach vorn,
stösst in der Mitte der Oberlippe mit dem der andern Seite zusammen
und biegt sich alsdann unter ziemlich spitzem Winkel längs dem
Vorderrande der Oberlippe nach aussen und hinten, wo er sich wieder
dem äussern Aste nähert, der in einem einfachen Bogen nach hinten
sich wölbt. Unter diesem kuppelförmigen Gewölbe liegen nun beider
seits die Mandibel (f) als sichelartig gekrümmte, am Rande spitz
gezähnte Platten. Dieselben (Taf II, Fig. 9) sind nach aussen ziem
lich breit und dick, fast viereckig und ruhen mit einer ausgehöhlten
Häclie (6) auf der oben erwähnten Anschwellung der Seitenleisten.
Von ihrer Aussenfläclie ragt ein starker spitzer Fortsatz (c) nach
innen, der zum Ansatz von Muskeln dient. Die beiden Mandibeln sind
ferner an ihrer Spitze abgerundet und ragen weit nach hinten in die