Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

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A. v. Ettingshausen. 
Flora der Vorwelt in zwölf, von Professor Unger unter Mitwirkung 
des Künstlers Kuwasseg in Sepia ausgeführten Blättern vor. 
Professor v. Ettingshausen überreicht eine Abhandlung 
über die Differential-Gleichungen der Liclitschwingungen, und hält 
zur Darlegung ihres Inhaltes folgenden Vortrag: 
Der Aufsatz, den ich hier der Classe vorlege, ist als der erste 
Theil einer Arbeit anzuselien, welche ich über verschiedene Punkte 
der Undulationstheorie des Lichtes unternommen habe, und womit ich 
noch gegenwärtig beschäftiget bin. Was ich jetzt gebe, enthält eine 
Ableitung der Differential-Gleichungen der Liclitschwingungen aus den 
einfachsten Principien der Mechanik, und zwar in solcher Allgemein 
heit, dass daraus auch jene Gleichungen folgen, welche man bis jetzt 
nur auf empirischem Wege zur Nachweisung der eigentümlichen 
Fortpflanzung des Lichtes in den Stoffen, worin die Polarisations 
ebene eine Drehung erleidet, aufgestellt hat. 
Mac Cu 11 agh hat zuerst in einer im Februar 1836 zu Dublin 
gelesenen Abhandlung (Transactions of tlie Royal Irish Academy 
Bd. 11) für die Fortpflanzung des Lichtes im Bergkrystall Differen 
tial-Gleichungen angegeben, woraus sowohl die elliptischen Schwin 
gungen folgen, wie sie Airy zur Erklärung der Farben-Curven, 
welche Quarzplatten im polarisirten Lichte zeigen, vorausgesetzt hat, 
als auch das von Biot aus Beobachtungen erkannte Gesetz, nach 
welchem der Drehungswinkel der Polarisationsebene des längs der 
Bergkrystallaxe fortgepflanzten homogenen Lichtes von dessen Farbe 
und von der Dicke der Platte abhängt. Über die theoretische Begrün 
dung dieser Differential-Gleichungen spricht sich Mac Cullagli in 
der Abhandlung nicht aus; er stellt dieselben bloss hypothetisch hin, 
als ein Mittel, die Gesetze der Fortpflanzung des Lichtes im Quarze, 
die nach den Entdeckungen von A r a g o, Biot, F r e s n e 1 und A i r y 
als eben so viele von einander unabhängige Thatsachen auftreten, 
mit einander in Zusammenhang zu bringen. Später, im November 1841, 
zeigte derselbe Gelehrte in einer zu Dublin gelesenen Note, welche 
jedoch erst durch das Maiheft des Jahrganges 1843 des Philosophical 
Magazine (Bd. 22, S. 399) eine grössere Verbreitung erhalten haben 
mag, dass die von Cauchy auf die Wellentheorie des Lichtes ange 
wandten Differential-Gleichungen der, in einem Sys teme einander anzie-
	        
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