Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

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H y r I 1. Verlust seiner anatomischen Sammlungen etc. 
präparate von Ruysch (authentisch, Ende des 17. Jahrhunderts) 
und die Racen- und Thierschädel namhaft machen, welche ich auf 
meinen Reisen sammelte. 
Unter solchen Umständen wird man ersehen, dass mein Verlust 
ein grosser, ja ein theilweise unersetzlicher ist. Ich wäre mit Freuden 
zu einem namhaften Dankesopfer für die Wiederherstellung gesetz 
licher Ordnung bereit gewesen, aber Alles zu verlieren, was den 
Stolz und das Lehenselement eines wissenschaftlichen Mannes 
bildet, ist in der That für mich ein unverdienter und allzuharter 
Schicksalsschlag. Ich muss von Neuem anfangen, da ich der Lauf 
bahn, die ich einmal zur Aufgabe meines Lehens mit schönen Hoff 
nungen erwählte, nicht abtrünnig werden kann. Es fehlt mir nur an 
Stoff, nicht an Willen, welcher Kraft gibt. Ich kann den Gedanken 
nicht ertragen, meine Hände in den Schooss zu legen, und als stei 
nerner Gast an den Verhandlungen dieser wissenschaftlichen Kör 
perschaft, wenn auch nur eine Zeit lang, Antheil zu nehmen. Durch 
die Verlegung der Anatomie in das Josephinum werde ich bald 
wieder in meinem Elemente leben, und wenn auch die Errichtung 
einer Kanzel und Sammlung für vergleichende Anatomie bei dem 
grossen Kostenaufwande, den sie erfordern, und hei den auf ausser 
ordentliche Weise so vielfach inAnspruch genommenen Staatsmitteln, 
für längere Zeit ein frommer Wunsch bleiben dürfte, so hoffe ich 
doch, dass die kais. Akademie der Wissenschaften die Ritte um eine 
mässige Unterstützung zum Ankauf von zootomischem Materiale nicht 
unberücksichtigt von sich weisen wird. 
Nachdem die Classe von Herrn Professor Hyrtl eine nähere 
Andeutung seiner Wünsche vernommen, wurde einstimmig beschlossen, 
auf Bewilligung des Betrages von 500 11. C. M. zum Ankäufe von 
Material zu seinen zunächst beabsichtigten anatomischen Arbeiten; 
ferner, so wie im vorigen Jahre auch für das kommende auf die 
Bezahlung eines Zeichners mit monatlichen 20 fl. C. M. anzutragen, 
welche Anträge die Genehmigung der Gesammt-Akademie erhielten. 
Der Director der Sternwarte zu Kremsmünster, P. Augustin 
Res lh uh er, hat über seine Beobachtungen während der Nord-
	        
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