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H a i d i n g e r.
bei einem Winkel von etwa 90°. Der Faserkalk von der Porta
Westphalica wurde von Bouterwek trefflich beschrieben. Schon
damals im Jahre 1808 deutet er auf einen möglichen Übergang von
Aragon in Kalkspath hin, der sich späterhin durch Gustav Rose’s
Arbeiten so glänzend als in der Natur begründet herausstellte, aber
in dem natürlichen Vorkommen eine'pseudomorphe oder metamor-
phiselie Bildung beurkundet. Der Sericolitli Hausmanns, oder
Satinspar (Atlasspath) von Derbyshire gehört gleichfalls hieher.
Es ist reiner Aragon, mit etwas Mahganoxydulgehalt, ohne Kalk
spath, während in vielen anderen Faserkalken Aragon und Kalk
spath beide faserig mit einander vermengt sind. Alle aber müssen
als wirklich gangartige Bildungen späterer Entstehung, zwischen
Sedimentärschichten angesehen werden.
Mit dem Dutenkalk hat endlich ein Thonschiefer viele Ähn
lichkeit, den Nöggerath bei Saarburg entdeckte, und ihm den
Namen Dutenthonschiefer beigelegt bat. Die Structur ist so
gänzlich dieselbe, dass wohl auch die Bildung auf eine ähnliche
Weise Statt gefunden haben muss.
Professor Schrötter zeigt Tiegel, Retorten und Röhren von
Porzellan zum chemischen Gebrauche vor, welche auf seine Anre
gung nunmehr in der rühmlich bekannten Ha rdtmutb’sghen Fabrik
zu Wien in vorzüglicher Güte hergestellt werden, und insbesondere
in Bezug auf Dünne und Festigkeit nichts zu wünschen übrig lassen,
wodurch einem von arbeitenden Chemikern in Wien längst gefühlten
Bedürfnisse vollständig abgeholfen ist.
Ferner zeigt Professor Schrötter krystallisirte Massen von
Blei, Zinn und Zink vor, welche vom Herrn Artillerie-Lieutenant
Uchazius dargestellt worden, und sofern diese Metalle sich nur
mit Schwierigkeit in den krystallinischen Zustand bringen lassen,
einer Beachtung nicht unwerth sind.
Hierauf richtete Herr Bergrath Hai ding er an die Classe
folgenden Vortrag:
„Die hochverehrten Mitglieder der mathematisch-naturwis
senschaftlichen Classe werden es erklärlich finden, wenn der erste
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