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Haidinger und Partsch.
den Puppenstand über und verkriecht sich in die Erde, oder sie
erstarrt und fängt im nächsten Frühjahr wieder zu fressen an.
Die Mittel, das Getreide vor ihrer schädlichen Einwirkung zu
sichern, bestehen in der Entfernung desselben aus der Scheuer,
daher ein beschleunigter Abdrusch desselben. Beim Dreschen zieht
sie sich entweder aus den Garben zurück, oder wird getödtet,
schwerlich folgt sie dem ausgedroschenen Getreide auf den Boden.
Das von ihr beschädigte Getreide ist zwar zur Aussaat nicht
tauglich, kann aber ohne Anstand zu Brot verwendet werden.
Sehr wünschenswerth wäre es, wenn mehrere solcher Baupen,
die man in den Scheuern mit leichter Mühe in dem Getreide finden
dürfte, lebend in einer Schachtel mit frischer Saat eingeschickt
würden, um ihre weitere Entwickelung beobachten und die Art des
Schmetterlings angeben zu können.
Nachschrift. Ein ausgezeichneter russischer Naturforscher,
Herr Professor Gorsky aus Wilna, theilte mir bei seiner Durchreise
mit, dass dieselben Getreide-Feinde auch in seinem Vaterlande
beobachtet wurden und dass er die Thiere mit dem berühmten
französischen Naturforscher, Herrn Bois du mal in Paris genau
untersucht, der sie für die Baupe eines Nachtfalters der Noctua
(Apamea) basilinea Fbr. erkannt habe. Herr Gorsky erklärte,
dass die von mir aufgefundenen und in Weingeist aufbewahrten
Baupen mit denen , die er in Bussland beobachtet habe, vollkom
men übereinstimmten.
SITZUNG VOM 4. MAI 1848.
Herr Bergrath Hai ding er übergibt folgende, von Herrn Custos
Partsch und ihm selbst im Aufträge der Classe entworfene Instruc
tion für die, mit einer wissenschaftlichen Heise nach Frankreich und
England betrauten Herren, Franz Ritter von Hauer und Dr. Moriz
II ö r n e s:
Wir überreichen Ihnen hiebei den Antrag, in Folge dessen die
kaiserliche Akademie der Wissenschaften beschlossen hat, Sie als