Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 17. Band, (Jahrgang 1855)

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W eil. 
Sowohl aus der gegebenen Beschreibung als der beigefügten 
Abbildung geht klar und deutlich hervor, dass diese neue Katzen-Art 
weder mit dem Jaguar, noch mit dem Panther, dem Nimr, dem Leo 
pard, oder wohl gar mit dem Sunda-Panther verwechselt werden 
könne und sich als eine eigenthümliche, selbstständige Art heraus 
stelle. An Melanismus ist hierbei wohl nicht zu denken, da sowohl 
die Gesammtform als die Zeichnung eine Vereinigung mit keiner der 
bekannten grossen gefleckten Katzen-Arten zulässt. 
Der Name, welchen ich für dieselbe in Vorschlag bringe, ist Felis 
Poliopardus oder Grau-Panther, da das auffallendste Merkmal dieser 
Art in der eigentümlichen eisengrauen Grundfarbe liegt. 
Über das Nervensystem der Nematoden. 
Von dem c. M., Prof. Dr. C. Wedl. 
(Mit 1 Tafel.) 
Rudolphi leugnete den Eingeweidewürmern ein Nervensystem 
ab mit den Worten: Cerebro et nervis entozois ergo non concessis 
principium nervevm reliquae materiae nuptumetimmixtumsensorü 
qualiscumque nervorumque functioni prcecsse supponamus. A. 011 o 
trat in seinem Aufsatze: Über das Nervensystem der Eingeweide 
würmer (Magazin der Gesellschaft naturforsch. Freunde zu Berlin 
7. Jahrg. p. 223) diesem allgemeinen Ausspruche entgegen. Er fand 
in der mittleren Furche auf der Bauchseite des Strongylus gigas 
(Eustrongylus gigas D i es.J einen mit blossen Augen sehr sichtbaren 
knotigen Nervenstrang, der in derselben Furche vom Kopf bis zum 
Schwanzende herabläuft, etwa die Dicke eines Haares hat und iin 
frischen Zustande durch seine blendende Weisse gleich in die Augen 
fällt. Er beginnt, wie er sich wörtlich ausdrückt, dicht an der Mund- 
Öffnung nicht über, sondern unter dem Anfänge des Ösophagus mit 
einem beträchtlich grossen, länglichen Nervenknoten, der etwa eine 
Linie lang ist, allmählich in die viel feineren Nerven übergeht, im 
Allgemeinen gleichmässig dick, aber in unzählige kleine Knoten 
anschwellend bis zum Schwanzende herabläuft, wo er, wie am Kopf, 
mit einem unter dem Ende des Darmcanals gelegenen, länglichen 
eben so dicken Ganglion aufhört. Die kleinen Anschwellungen in 
diesem Nervenstränge sind so häufig, dass in dem Raume einer
	        
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