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M a r c u s.
Der Antigraph (Gegen- oder Verkehrtzeichner).
Von Siegfried Marcus,
Mechaniker am k. k. physicalischen Institute.
Das umständliche Verfahren der Lithographen und Kupfer
stecher, eine gegebene Zeichnung auf Stein- oder eine Metallplatte
verkehrt zu copiren, veranlasste mich, ein Instrument zu construiren,
mittelst welchem man auf einfacherem Wege und mit grösserer
Sicherheit denselben Zweck erreicht.
Nach der bisherigen Methode zeichnet man zuerst auf soge
nanntem Pauspapier, welches auf das zu copirende Bild gelegt wird,
dasselbe durch; auf diese Weise erhält man, wenn anders die Arbeit
mit Sorgfalt ausgeführt wird, eine dem Originale congruente Copie;
wendet man nun das Blatt um, so zeigt sich auf der Rückseite der
Pause das Bild verkehrt; denn die Durchsichtigkeit des Papiers lässt
alle Linien und Punkte der auf der andern Seite gezeichneten Figur
hindurchscheinen.
Dieses verkehrte sogenannte negative oder Spiegelbild ist es,
welches auf den Stein oder eine Metallplatte übertragen werden
soll. Hierzu bieten sich zwei Verfahrungsarten dar, entweder man
fährt mit dem Copirstift eines Pantographen wieder alle Linien
des Spiegelbildes nach, während der Zeichenstift des Instrumentes
auf der Platte alle Bewegungen des geführten Stiftes mitmacht; oder
was gewöhnlich geschieht, man legt die Pause auf die zu gravirende
Platte, sticht mit einer Nadel auf den von der Zeichnung vorge
schriebenen Linien eine Menge Punkte in die darunter befindliche
Platte und verbindet endlich durch entsprechende Linien alle Punkte
so wie das Spiegelbild es verlangt.
Es ist wohl begreiflich, wenn durch das öftere Umzeichnen,
wie es nicht selten vorkömmt, in das letzte Bild sieh Fehler
einschleichen.
Schon 1820 hat der k. k. General-Major von Au rach in einem
kleinen Hefte, welches bei Gerold erschien, ein sinnreiches Instru
ment angegeben, welches den Mängeln obiger Methode entgegen
treten sollte; allein die nicht unbedeutenden Vorrichtungen, unter
Anderem ein eigens dazu construirter Tisch, ferner eine Menge