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welche Leinweberei, Handel mit Brennholz und Bretern und
starke Schiff ahrt auf der Laibach nach der Save betreiben. Der
Boden hat sich hier schon bedeutend gehoben. Ober-Laibach hat
1940 (11689 Seehöhe, liegt also um 430 (2589) höher als
Laibach (mit 1510 Seehöhe). Schon von hier bietet sich die Ge—
legenheit zu einem der interessantsten Ausflüge, nämlich:
Von Ober⸗Laibach nach Idria.
In früherer Zeit war die Straße nach Idria, besonders in
ihrer letzten Strecke, sehr schlecht. Endlich ward mit einem Ko—
stenaufwand von mehr als 100,000 fl. die jetzige treffliche Straße
angelegt, welche über die kleinen Orte: na Hamez, Dolleh, Ve—
hershe, na Trata, Lage und na Blatuh in 5—26 Stunden nach
Idria führt. Die Stadt Idria liegt in einem Thalkessel, um
welchen sich die Berge meist 200 — 2500 hoch mit ziemlich steilen
Hängen erheben. Die jetzige Straße führt sehr gut gebahnt
hinab. Id ria ist eine Stadt mit etwa 400 Haͤusern und gegen
5000 Einwohnern. Die Haͤuser liegen malerisch gruppirt, meist
vereinzelt, theils an der, das Thal durchströmenden, dem Isonzo
zueilenden Idriza, theils an den nahen Höhen. Interessante
Pfarrkirche. Schöner Kalvarienbera. Gasthof, das sogenannte
große Wirthshaus. Das Schloß, von der ersten im 16.
Jahrhundert hier bestandenen Gewerkschaft erbaut, heißt daher
auch noch die „Gewerkenburg.“ Hier ist ein k. k. Berg⸗
amt, mit dem ansehnlichen dazu gehörigen Personale. Idria ist
das bedeutendste Quecksilbergwerk in Europa Es ward 1497
entdeckt, als ein Bauer in dem Walde, der damals noch dort
dunkelte, wo jetzt die Bergstadt steht, in der Idriza Quecksilber
gefunden, und zu einem Goldschmied, mit Nachfrage, was das
sei, getranen. Schon 1504 bestand dann dort eine Gewerkschaft
zum Betriebe des Baues. Die Venetianer, in ihren Heerzügen
aegen Oesterreich auf der Terra ferma, setzten sich in Besitz des
Werkes, wurden aber von Kaiser Max wieder vertrieben. Es
erstand eine zweite Gewerkschaft, und endlich übernahm der
Hof im Jahre 1578 das Werk und vereinte es mit den lan⸗
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