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(der Italiener neunt sie Lubiana Im 15. Jahrhundert
ward die bereits wichtig gewordene Stadt mit festen Manern,
Thürmen und Thoren versehen, welche in der neuern Zeit
qIlle demolirt wurden, wodurch die Stadt an freundlichem
Ansehen ungemein gewann. Die Bevölkerung hat sich seit
40 Jahren (seit 1810) verdoppelt. Damals zählte die Stadt
faum 9000 Einwohner. Nach der letzten Zählung (1853)
war die Bevölkerung auf 20,000 Personen (ohne Fremde und
Militaͤr) gestiegen. Die Stadt liegt an beiden Ufern der
Laibach Die eigentliche Stadt zählt etwas über 300 Häuser,
die acht Vorstädte: Hradisscher⸗, Kapuziner-, St. Pe⸗
ters⸗, Polaner-, Karlsstädter-, Hühnerau—, Kra⸗
ka uerr und Tyrnauer-Vorstadt haben über 600 Häuser.
Als besonders bemerkenswerth nenne ich: Die Domkirche zu
St. Nikolaus. Aus einem alten Fischerkirchlein schon im
13. Jahrhundert zur Pfarre, bei Errichtung des Bisthums
Laibach zur Cathedrale erhoben, in der jetzigen Gestalt von
1699 17603 hergestellt. Den Bauplan lieferte der bekannte
Jesuit Pozzo, die Ausführung geschah durch den Venetianer
Bonbasio, Bürger und Steinmetz in Laibach. Schöne Fres-⸗
ken von Giulio Quaglia, mit Hülfe des damals 16jährigen
Carlo Carlini, im Jahre 1703 gemalt. Die Fresken in der
erst 18141 vollendeten Kuppel sind zum Theil nach den Ideen
Quaglia's von dem wackern Maler Langus ausgeführt. In
den Nischen der Rotonde 4 kolossale Bildsäulen heiliger Bischöfe
von Aemona, von Angelo Puteis aus Padna 1712 verfertigt.
Schoöne Bildsäulen von Robba (besonders die Cherubim am
Allerheiligen⸗Altare). In der Wölbung der ersten Kapelle
rechts eine heil. Magdalena in Fresko von ausgezeichneter
Schönheit. Hier ruhen auch zwei Männer, deren Fleiß und
Thaͤtigkeit den Glanz ihrer Familien begründeten; Angelo
Z3o is und Pietro Codelli, Kaufleute und Ahnherren der
freiherrlichen und ständischen Familien dieses Namens. An
der Außenseite des Doms Römersteine und mittelalterliche