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teau von Nabresina zu heben. Dasselbe liegt 540 Fuß über
dem Ufer, nächst welchem die Quellen zu Tage kommen. Wir
gewahren hier wieder einen jener gewaltigen Wasserthürme zu
diesem Zwecke.
Die Besichtigung der Wasserleitungsarbeiten wird hohes
Interesse gewähren. Die Anlagen sind bedeutend. Wir fin—
den einen neu angelegten Hafen für die Fahrzeuge, welche der
Anstalt das Materiale zuführen, und von wo die Steinkohlen
nach den Magazinen in der Näͤhe des großen Administrations⸗
gebaͤudes gelangen. Der Bau dieses Hauses, sowie des Kessel⸗
hauses, ist sehr schön und zweckmaßig. Er bot gewaltige
Schwierigkeiten, und der Raum mußte theils den Karstfelsen,
theils dem Meere abgetrotzt werden. Die Quellen sind so
reich, daß sie, auch bei der stärksten Benützung für die Bahn
und für die Wasserleitung nach Triest vollkommen ausreichen.
Sie werden mittelst eines im Fels gesprengten Stollens, in
ainen, aus Quadern construirten Pumpenbrunnen geleitet, in
demselben vereinigt, und sind durch mechanische Vorrichtungen
vor jedem Zutritt des Seewassers geschützt. Das Wasser wird
dann durch zwei Dampfmaschinen nach Cornwaller Princip
(aus der Fabrik des Hrn. Sigl in Wien), theils in den er—
waͤhnten Wasserthurm, 580 Fuß hoch, theils in ein, in Felsen
gehauenes Einfallsbecken am Plateau der Eisenbahn, 414 Fuß
hoch gehoben, und dort 800 Klafter weit, einerseits zu dem
Statiensplatze Nabresina in steinernen, andererseits in gußeiser⸗
nen Röhren, welche schon bis zu dem Stationsplatze Triest
gelegt sind, bis Triest geleitet.
Die Senkung der Bahn, von Nabresina bis Triest ist in
dem Verhältnisse von 140.
Die Sltation Nabiesina selbst liegt noch in ziemlich reiz⸗
loser Gegend.
Ganz nahe bei Nabresina gelangen wir bereits zu einem
der prachtvollsten Bauwerke der Karstbahn, zu dem schönen
Viadukt von Santa Croce. Er ist laͤnger, als der Franz—-