Full text: Der Tourist auf der Südbahn von Wien bis Triest

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fürstliches Gartenhaus. — Von den Gallerinnen ging der 
Besitz der Burg an die Grafen Purgstall über, und nach 
deren Aussterben kam 1817 Herrschaft und Burg an die 
Fürsten Liechtenstein — Somit hätte ich denn Alles ange⸗ 
zeigt, was den Touristen in dieser Gegend intereffiren mag. 
Das Aufblühen Gleichenbergs ist rasch und erfreulich gewesen. 
Der Ruf seiner Heilquellen hat sich überall verbreitet, und 
es ist kein Zweifel, daß sie uns das Selterser⸗-Wasser voll⸗ 
kommen ersehßen. Die Versendung des Wassers hat auf stau⸗ 
nenswerthe Weise zugenommen und in den letzten Jahren ist 
sie weit über 200000 Flaschen gestiegen. Auch der Besuch 
hat sich jährlich vermehrt Seit dem Jahre 1849 aber sind 
mehrfache Klagen über nicht befriedigende Bewirthung, so wie 
über Vernachlaͤssigung der wichtigsten Rücksichten gegen die 
Kurgaͤste laut geworden, und diese Klagen haben sogar im 
Jahre 1830 Veroffentlichung in den „Gleichenberger Briefen“ 
in der „Ostdeutschen Post“ gefunden. Es ist nicht zu laͤug⸗ 
nen, daß bei den Verhältniffen seit 1849 das Gebahren der 
Verwaltung gerechtem Tadel unterlag. Die Lokal-Direktion 
war im Jahre 1830 so vernachlässigt, daß der Direktor sogar 
wahrend der ganzen Saison gar nicht in Gleichenberg er⸗ 
schien! Dem wuͤrdigen Badearzt war durch die Direktion 
von Graͤtz aus vielfach die Hand gebunden, und so fehlt es 
nicht an gerechten Klagen. Wir wollen hoffen, daß in den 
naͤchsten Jahren der Aktienverein diesen Unzulaͤnglichkeiten 
abgeholfen haben werde. 
Wir setzen nun die Bahnreise fort und sind nach Mar⸗ 
burg gelangt. Ueber die Stad selbst habe ich bereits oben 
S. 188 gesprochen. Ich deute also hier nur einige von 
Marburg aus anzutretende Ausflüge an. 
Von Marburg über Lembach, Maria⸗Nast nach 
Zellnitz, Leutschach und Arnfels nach 
Eibiswald. 
Wir wandern von Marburg westlich, am rechten (suͤd— 
lichen) Ufer der Donau nach Lembach1 Stunde Ulte 
16
	        
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